» Verantwortung und Pflichten als Webmaster

am: 29.01.2010
von: Andreas
in: Webmaster

Das Thema dieser Woche beim Webmaster Friday stammt dieses mal von mir und beschäftigt sich mit den Pflichten eines Webmaster und dessen Verantwortung. In den letzten Wochen habe ich mich sehr oft gefragt, ob einige Dinge überhaupt Rechtlich in Ordnung sind oder gar moralisch Vertretbar. Bei einigen Blogs hatte ich den Eindruck, die sind sich Ihrer Verantwortung überhaupt nicht bewusst oder ignorieren diese gänzlich. So kam ich auf das Thema.

 

Gesetzliche Pflichten – Impressum

webmaster

Da gibt es, wie immer eigentlich, einiges zu beachten. Allen voran die Impressumspflicht welche auch als Anbieterkennzeichnung bezeichnet wird. Blog Betreiber, die mit Ihrem Blog Geld verdienen (in welcher Form auch immer), sind gesetzlich dazu verpflichtet, ein ordentliches Impressum zu haben. Dieses sollte zudem leicht Zugänglich bzw. auffindbar sein.

Rein private Blogs, ohne Gewerblich oder Geschäftliche Absichten, sind eigentlich auch dazu verpflichtet. Das Telemediengesetz lässt da aus meiner Sicht allerdings einiges an Spielraum für Interpretationen. Es gibt auch Aussagen, das für rein private Seiten oder Blogs, kein Impressumspflicht besteht. Im Zweifel daher immer einen Anwalt konsultieren. Ich finde, ein Impressum gehört aber schon fast zum guten Ton.

 

Haftungsausschluss – Disclaimer

Wird oftmals vergessen und kann einen den Hals retten wenn es vorhanden ist. Hinweise zu Links oder anderen Verweisen, Inhalt des Blogs, Urheber- und Kennzeichenrecht sollten zumindest einmal in Ruhe durch gelesen werden. Dort sind ebenfalls einige Pflichten aufgeführt, von denen man als Betreiber betroffen ist. Speziell der Abschnitt Datenschutz sollte Beachtung finden, ist zur Zeit in Verbindung mit Google Analytics ein viel diskutiertes Thema. Wer Google Analytics verwendet, muss das auch angeben. Google weist auf diesen Umstand im übrigen auch hin.

 

Sinnlos: Keine Abmahnung ohne vorherigen Kontakt…

Ich habe keine Ahnung wer diesen Mist erfunden hat denn er ist absolut wirkungslos und kann sogar genau das Gegenteil bewirken. Zum einen ist diese Passage höchst Umstritten und sendet in Wahrheit ein gefährliches Signal aus: Ihr habt Angst vor Abmahnungen. Wer Grund hat, Euch abzumahnen (es findet sich leider fast immer ein Grund), der wird nach erblicken nur breit grinsen, mehr nicht. Wer es drin hat, kann es also entfernen. Es bringt Euch rein gar nichts. Diese Passage hält absolut keine Abmahnung ab!

 

Kennzeichnungspflicht bei Partner Programmen?

Ebenfalls ein recht heikles Thema über das viele nicht gerne reden bzw. schreiben. Eigentlich müssen Links zu Partner Programmen, deutlich gekennzeichnet sein. Dies gilt auch für Werbung, welche nicht auf den ersten Blick also solche erkennbar ist. Beispiel hier: Google Adsense, Trigami oder Halimash Artikel. Wer allen ernstes meint, mit den normalen Partner Links auch in Zukunft ohne weiteres durchkommen zu können, geht ein sehr hohes Risiko ein. Wenn die Partner Links dann auch noch durch Tools maskiert sind, was oftmals nicht vorsätzlichen zum Verstecken gemacht wird, ist schon fast aus der Grauzone heraus.

 

Verantwortungsvolles Handeln

Ein Blog stellt eine Kommunikationsplattform dar und dementsprechend sollte man auch etwas Feingefühl besitzen. Beleidigende Kommentare oder absichtlich denunzierende Beiträge sollten editiert bzw. gelöscht werden. Wer alles ohne Kontrolle und ungeprüft in seinen Blog Kommentaren zulässt, kann dafür sogar als Betreiber Haftbar gemacht werden. Eine Moderation der Kommentare ist daher empfehlenswert. WordPress gibt glücklicherweise ausreichend Spielraum bei den Einstellungen.

 

Moralisches und Schützenwertes

Da gab es in letzter Zeit so einiges, wo ich beim lesen die Faust in der Tasche hatte und das soll bei mir schon etwas bedeuten. Kritik ist in und von Blogs natürlich alltäglich aber Diffamierungen oder sagen wir mal, Online Mobbing, sollte man für sich behalten. Gerade letzteres, erlebe ich nicht selten in Twitter. Seitenhiebe oder leichtes “anheizen” lese ich da immer öfters. Offene Anfeindungen oder Beleidigungen gab es erst kürzlich gegenüber Robert Basic und die waren teilweise weit über die Grenzen des ertragbaren hinaus. Wie Robert damit umgegangen ist, fand ich sehr bemerkenswert. Im großen und ganzen herrscht aber ein freundlicher und besonnener Umgangston in der Blogsphäre.

Den Tod einer in der Öffentlichkeit stehenden Person, für die eigenen Zwecke zu missbrauchen, halte ich ebenfalls für äußerst Fragwürdig. Das sind sehr sensible Themen über die im gewissen Maße und mit gezielter Sorgfalt berichtet werden kann. Ich denke, dann geht so etwas auch in Ordnung, es gehört aber Fingerspitzengefühl dazu. Einige “schlachten” aber diese Themen bis zum geht nicht mehr aus. Ganz schlechter Stil mit dem man sich schnell selber schaden kann.

 

Als Webmaster kann man schnell gewisse Dinge vergessen oder aus den Augen verlieren und man sollte nicht alles für Traffic oder Geld tun. Ich persönlich habe schon den ein oder anderen Artikel geschrieben und dann wieder gelöscht. Diese waren im Prinzip nicht Fragwürdig aber diese Berichte hätten auch Schaden verursachen können. Wenn ich da kein gutes Gefühl habe, lasse ich es sein.

GD Star Rating
loading...