» Warum niemand deine Social Media Buttons klickt

am: 27.06.2011
von: Andreas
in: Allgemeines

In den letzten 2-3 Wochen gab es wieder eine rege Diskussion um die Social Media Buttons. Fast alle Blogger haben diese in ihrem Blog eingebaut aber scheinbar klickt kaum einer diese schönen Netzwerk Buttons von Facebook, Twitter oder Google. Da wird sogar schon von Klickgeiz geredet. Zumindest ist dass der allgemeine Tenor, den man von zahlreichen Blogs entnehmen kann. Aber stimmt das wirklich? Oder haben einige einfach zu hohe Erwartungen und falsche Vorstellungen?

Twitter

Twitter

Was ich an dieser Diskussion besonders bemerkenswert finde, ist die Tatsache das ausgerechnet diejenigen am lautesten rumheulen, die bei anderen selbst kaum mal einen dieser Social Buttons betätigen. Ist ja relativ einfach nachvollziehbar. Ein Blick in deren Twitter Timeline oder Facebook offenbart das komplette Übel. Interessanterweise bleibt aber immer genug Zeit zum Kommentieren und dabei wird kaum eines der eigenen Projekte vergessen. Die Facebook und Twitter Buttons werden aber fleißig ignoriert. Schade, sind halt immer die Gleichen, die Fordern und gut nehmen können aber es mit dem Geben nicht so genau nehmen. Selbst nach der intensiv geführten Diskussion noch. Das soll hier aber nicht das Thema sein jedoch hat das erwähnte auch mit dem Erfolg oder Misserfolg von den Social Media Buttons zutun.

Ich habe mich mal umgeschaut, ob es denn wirklich so ist, dass kaum jemand diese Buttons nutzt. Mein Fazit bisher, es liegt letztendlich an jedem Selbst und die Lösung ist eigentlich total simpel.

Präsenz im Netzwerk(en)

Speziell Twitter und Facebook können kurzfristig für viel Traffic sorgen und für die meisten bedeutet dies auch der schnellste sowie einfachste Weg. Entsprechend groß ist dann die Enttäuschung, wenn der Traffic und Feedback (Betätigen der Buttons) zum Großteil ausbleibt. Ich habe bei mir und meinen Blogs festgestellt, dass der Twitter Button gerne genutzt wird und ich auch Traffic von daher beziehe aber Facebook fast ohne Wirkung ist. Der Grund ist aber auch sehr schnell ersichtlich: bei Twitter bin ich täglich präsent aber viel wichtiger ist, dass ich dort auch kommuniziere, was bei Facebook hingegen kaum der Fall ist. Also bin ich bei Facebook etwas aktiver geworden und siehe da, es hat sich gleich positiv bemerkbar gemacht. Das ist der erste Schritt den man machen sollte, wenn man etwas ernsthaft bewegen will.

Sharing is Caring

Facebook

Facebook

Das ist etwas, was man auch unbedingt beherzigen sollte. Jeder kennt bestimmt bei Twitter das Phänomen: Da sind Leute unterwegs, die Twittern nur ihre eigenen Artikel oder manchmal auch Artikel von anderen, indem sie aber explizit erwähnt oder verlinkt werden. Das sind dann die Typischen Ego Twitterer, die man irgendwann mal satt hat und deshalb auch immer öfters aus der Timeline fliegen. Ist bei mir ebenso und ich ignoriere auch deren Tweets. Interessante und lesenswerte Artikel gibt es viele, die sollte man ruhig mit seiner Leserschaft, Follower und Facebook Freunden teilen. Es gibt ein paar gute Beispiele, die auf dieser Art und Weise eine große Schar an Follower hat. Spontan fallen mir da Sergej aka wpSEO, Falk der Wissenssucher, Exil Düsseldorfer derWebarchitekt und Piet hasumifrabu ein. Die haben alle eins gemeinsam, die Twittern unheimlich viel interessantes Zeug aber kaum eigene Artikel. Wenn dann doch mal ein eigener Artikel dabei ist, gibt es jede Menge Feedback und Retweets. Den Leuten könnt ihr auch ohne Weiteres in Twitter folgen, da sind ständig lesenswerte Sachen dabei.

Button = Trigger

Mich erstaunt auch, warum bei der Diskussion einige auf die angezeigte Menge der Button Betätigungen verweisen. Da wird dann gleichzeitig behauptet, dass der Artikel nicht oder kaum in Twitter oder Facebook verbreitet werden würde. Das ist häufig ein falscher Eindruck, den man da bekommt. Oftmals ist genau das Gegenteil der Fall. Es braucht beispielsweise nur einer den Twitter Button betätigt zu haben und dann wird diese Twitter Nachricht von vielen anderen Retweetet. Der Autor bekommt dies vielleicht gar nicht so richtig mit und sieht nur die vermeintlich geringe Zahl der Leute, die den Button geklickt haben. Wenn man dann selber kaum in solchen Netzwerken aktiv ist, verstärkt sich dieser Eindruck umso mehr. Da hilft dann auch kein Aufruf an die lieben Blogger Kollegen. Da bekommt man allerhöchstens ein paar Mitleidsklicks und am nächsten Tag ist es eh alles wieder vergessen.

Falsche Erwartungen

Google +1 Button

Google +1 Button

Einige haben meiner Meinung nach auch komplett falsche Vorstellungen oder unrealistische Erwartungen von den Social Netzwerken wie Facebook oder Twitter. Da werden binnen kürzester Zeit zu Hunderten neue Freunde und Follower angehäuft, zu dem man NULL Beziehung hat und erwartet dann noch allen Ernstes das jeder davon den gerade geschriebenen Artikel anklickt, liest und via Button verbreitet? Über die neuesten Kosmetikprodukte zu berichten ist ja schön und gut aber es ist nun mal so, dass beispielsweise ein Großteil der Männer das nicht wirklich interessiert. Wenn man dann noch feststellt, dass man da eigentlich nur umgeschriebene Produktbeschreibungen serviert bekommt und alles in Richtung Amazon geht, sollte doch eigentlich klar sein, dass das Feedback gen Zero tendiert.

No Go Aktionen

Da hilft es auch nicht, irgendwann spezielle Listen auf Twitter anzulegen, die mit so tollen Namen wie “Folgt nicht zurück” oder “Retweetet nicht” zu benennen und all die unwilligen Follower einträgt, um diese ein wenig zu ihrem “Glück” zwingen zu wollen. Der Schuss ging dann aber richtig nach hinten los, da wurde kurzerhand mal der “Ignorieren” oder “Blockieren” Button von vielen Betroffenen gedrückt. Schon blöd, da bringt man doch endlich mal die Leute dazu einen Button zu klicken und dann ist es auch noch der Falsche. Das sind natürlich nur absolute Ausnahmefälle aber diese gibt es leider auch. Da wurde Sinn und Zweck nicht verstanden und man hatte wohl scheinbar die falschen Erwartungen gehabt. Irgendetwas zu erzwingen, ist da der total falsche Weg. Wer sich als kommunikative Einbahnstraße entpuppt, hat es eben definitiv schwerer als andere.

Letztendlich ist es natürlich jedem selber überlassen, wie und wo man agiert aber wer nicht bereit ist, ein wenig zu investieren und auf den jeweiligen Kanälen zu kommunizieren, der darf sich nicht noch beschweren. Ich persönlich denke, dass diese Social Media Buttons eher die Funktion haben, dem Autor nicht nur für den Artikel zu danken, sondern auch Feedback für sein “Social Engagement” zukommen zu lassen. Sympathie spielt da sicherlich auch eine gewisse Rolle. Zumindest bei mir.

So, genug ausgekotzt.

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