» SEO und Datenschutz – Tracking Tools gesucht

am: 23.01.2010
von: Andreas
in: Webmaster

Diese Woche kam der Blog leider etwas zu kurz aber auf den Webmaster Friday will ich nicht verzichten und da nehme ich mir auch die Zeit, wenn auch leicht verspätet, die Frage zum Thema der Woche SEO und Datenschutz – Google Analytics rausschmeißen? aus meiner Sicht zu erörtern. Dieses Thema wird sehr wahrscheinlich alle Webmaster und Blogger, noch eine ganze Weile beschäftigen. Ob man will oder nicht.

 

Gesucht: Analytics Ersatz

Es ist ziemlich kalt draußen geworden aber auch im Internet ist es seit kurzem durch die neue Datenschutz Angelegenheit, ein Stück kälter geworden. Während man das kalte Wetter gut im beheizten Zuhause mit einer heißen Tasse Tee (selbstverständlich schwarzer Tee mit Milch) gelöst bekommt, stellt sich die Internet Angelegenheit als wesentlich problematischer dar. Um es vorweg zu nehmen, es mangelt an einer ausgereiften Lösung, einer echten Alternative zum bewährten Google Analytics.

chcounter

Natürlich gibt zahlreiche Alternativen die einen ähnlichen Funktionsumfang bieten und durch ausgeklügelte grafischen Darstellungen auffallen. Allerdings weisen sämtliche Counter, Tracking Tools oder wie man sie auch nennen mag, das gleiche große Manko auf: sie liefern schlicht keine exakten Werte. Google Analytics ist wesentlich effizienter und dies ist auch jederzeit belegbar. Analytics filtert beispielsweise Bots mit einer beeindruckenden Genauigkeit aus seiner Statistik heraus, wie ich es bisher bei keinem Tracking Tool erlebt habe. Selbst Spam Bots, die mit abwechselnder IP auf eine Seite zugreifen, werden erkannt und nicht in die Analyse mit einbezogen. Dies betrifft die ganze Seite inklusive sämtlicher Unterseiten. Eine Beeindruckende Leistung die eben andere Tools nicht bewältigen können.

Die Besucherzahl lässt sich einigermassen mit diversen Tools (chcounter, Piwik) gut feststellen, nach meiner Erfahrung, schwanken die tatsächlichen Werte zu denen von Google Analytics, zwischen 10-25% was eine gezielte Statistikauswertung von vornerein ausschließt. Kann man also bei der Besucherzahl noch abstriche und grobe Einschätzungen machen, sieht es bei den Seitenaufrufen (Pageviews) erheblich schlimmer aus.

Die oben erwähnte Bot Problematik, schlägt bei den Seitenaufrufen richtig zu buche. Abweichende Ergebnisse bis zu 300% sind da die Folge und je öfter Bots auf die Seite zugreifen, umso problematischer wird es. Ein harmloser Bot, der bei einem publizierten Artikel vorbeischaut, verursacht bereits einen Seitenaufruf für den Counter. Wenn dieser Bot dann im laufe des Tages noch einmal vorbeischaut weil eventuell der Artikel ein Update oder Veränderung wiederfahren ist, wird wieder mitgezählt.

Wer wie ich noch Twitter oder Facebook nutzt und seine Artikel dort bewirbt, der wird leicht von gut einem Dutzend Bots am Tag besucht, die teilweise auch auf die Feeds zurück greifen. Wer sich über die ständig schwankenden Angabe bei FeedBurner wundert, sollte bei Gelegenheit seine Logs auswerten und diesen Bots den Zugriff verweigern.

 

Intern / Extern

Wer nun auf der Suche nach einer adäquaten Lösung ist und in Zukunft aufgrund der Datenschutz Problematik auf Google Analytics verzichten will, sollte tunlichst auf externe Anbieter verzichten. Denn gerade damit haben die Datenschützer ein großes Problem mit. Datenspeicherung durch Dritte, das wird sicherlich auch in Zukunft weiter torpediert werden. Auf diesen Umstand, sollte man sich speziell in Deutschland einrichten. Da wird es wahrscheinlich nur unzureichende Kompromisse geben. Bei der Wahl des neuen Tracking Tools, sollten also sämtliche erfasste sowie gespeicherte Daten, auf Eurem Server oder Host, nur Euch zugänglich sein. Eine Auslagerung wie im Fall von Google Analytics, wird problematisch bleiben. Niemand kann sagen oder gar kontrollieren, was mit den externen Daten noch passiert oder wer noch Zugang zu diesen besitzt.

 

Ich persönlich verwende neben Google Analytics, den kostenlosen chcounter, mit dem die Speicherung von IP Adressen abgeschaltet werden kann. Allerdings ist chcounter ebenfalls sehr anfällig bei der Auswertung von Pageviews. Um eine vernünftige Auswertung der Besucherzahlen zu bekommen, benötigt es etwas Arbeit sowie Pflege des chcounter.

Exakte Werte bzw. Statistiken sind für den privaten Blogger interessant und aufschlussreich, wer aber mit seinem Blog Geld verdienen will und Banner sowie Ads zur Vermietung anbietet, der kommt um genaue Statistiken, wie sie Google Analytics liefert, nicht herum. Denn diese werden nicht nur von potenziellen Werbe Interessierten verlangt, sondern bestimmten teilweise auch den Preis. Wer keine belegbaren Statistiken vorweisen kann, verliert möglicherweise Geld. Zumindest bedeutet es einen Nachteil bei möglichen Preisverhandlungen.

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